Immer mehr Singlehaushalte in Deutschland
Die klassische Vorstellung von der Familie als häufigster Haushaltstyp in Deutschland entspricht nicht der Realität. Stattdessen liegt der Anteil von Singlehaushalten laut Daten des Statistischen Bundesamts bei 41 Prozent und stellt somit die häufigste Wohnform dar.Inzwischen streben mehr Singles nach einem eigenen Zuhause, selbst wenn sie den zusätzlichen Platz nicht zwingend benötigen. Schließlich gilt eine abbezahlte Immobilie nach wie vor als bedeutender Baustein für die Altersvorsorge. Es spricht nichts dagegen, als Single eine Immobilie zu erwerben. Allerdings sollten sich Alleinstehende bewusst sein, dass sie die finanzielle Belastung allein tragen müssen und die Finanzierung daher genau und kalkulieren sollten.
Höhere Anforderungen bei der Immobilienfinanzierung
Singles sollten sich darauf vorbereiten, bei einem Immobilienkauf mehr Eigenkapital aufbringen zu müssen als Familien oder Paare. Während bei Paaren üblicherweise 20 bis 30 Prozent der Darlehenssumme ausreichen, verlangen die meisten Kreditinstitute von Alleinstehenden einen deutlich höheren Eigenkapitalanteil. So wollen sich Banken gegen das erhöhte Ausfallrisiko bei Alleinstehenden absichern.Sobald Alleinstehende jedoch das erforderliche Eigenkapital aufgebracht haben, profitieren sie oft von vorteilhafteren Zinssätzen und niedrigeren monatlichen Raten. Um sich ein Bild von den Gesamtkosten zu machen, kann man einen Finanzierungsrechner nutzen.
Immobilien erfordern langfristige Lebensplanung
Für viele Menschen steht das Single-Dasein im Zeichen der Unabhängigkeit und Flexibilität, doch eine Immobilie ist eine langfristige Verpflichtung. Das Darlehen wird über viele Jahre hinweg zurückbezahlt – auch wenn sich Lebensstil und Beziehungsstatus ändern.Bei Singles können solche Veränderungen oft schneller auftreten als bei Familien. Deshalb sollte die Immobilie so gewählt werden, dass sie sich leicht vermieten oder verkaufen lässt, falls sich die Lebensumstände ändern und ein Umzug unvermeidlich wird.
Wer als Single eine Immobilie als Altersvorsorge kaufen will, sollte im Voraus sorgfältig überlegen, ob er oder sie langfristig am aktuellen Wohnort bleiben möchte. Natürlich besteht die Option, die Immobilie zu vermieten oder zu verkaufen, allerdings ist das nicht immer die wirtschaftlichste Entscheidung. Beim schnellen Verkauf können je nach Vertrag und Laufzeit Vorfälligkeitsentschädigungen anfallen, um die Finanzierung vorzeitig abzulösen. Zudem könnte bei einem Verkauf innerhalb von weniger als 10 Jahren nach dem Kauf Spekulationssteuer anfallen.
Welche Ratenhöhe ist als Single angemessen?
Als Alleinstehender trägt man sämtliche Kosten allein, daher ist es entscheidend, dass man die Baufinanzierung problemlos bewältigen kann. Ein großer Eigenkapitalanteil beim Kaufpreis hilft, die monatliche Finanzierungsrate niedrig zu halten.Im Gegensatz zu Paaren, die sich im Ernstfall unterstützen können, müssen Alleinverdiener die Baufinanzierungsraten auch in schwierigen Zeiten allein bewältigen. Deshalb ist es wichtig, genügend Rücklagen anzusparen, um die Finanzierungsraten für eine gewisse Zeit ohne regelmäßiges Gehalt decken zu können.
Es wird empfohlen, als Single maximal 35 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens in die Baufinanzierungsraten zu investieren. So bleiben ausreichend Reserven für den Lebensunterhalt. Oft bietet eine Tilgung von mindestens zwei bis drei Prozent eine gute Balance. Auf diese Weise bleiben die Raten in der Regel gut bezahlbar, und man tilgt den Kredit angemessen schnell zurück.