Was ist das Metaverse? Was ist das Metaverse? Tumisu auf Pixabay
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Was das Metaverse ist - und was sich in der virtuellen Welt machen lässt

Die Zusammensetzung der beiden Worte "meta" und "verse" (von "Universe") gibt einen ersten Ausblick: Im Metaverse, da sollen physische Welten, erweiterte/augmented Realitäten und Virtual Reality miteinander verschmelzen - und in der Folge einen schier grenzenlosen Raum entstehen lassen. Befürworter sehen das als logische Weiterentwicklung des Internets.

So neu ist das Metaverse gar nicht

Genauer gesagt wurde der Begriff schon im Jahr 1991 erstmals erwähnt, damals vom Sci-Fi-Schriftsteller Neal Stephenson in seinem Roman "Snow Crash". Stephenson sah in seinem beschriebenen Metaversum einen virtuellen Raum, in dem Menschen rund um den Globus mit Avataren frei umherlaufen und sich die Zeit vertreiben, ebenso aber beispielsweise arbeiten können.

Zwar vergingen rund drei Jahrzehnte, bis Silicon Valley und allen voran Meta-CEO Mark Zuckerberg an den Hype anknüpften, mittlerweile erhoffen sich viele Tech-Unternehmen aber große Sprünge vom Metaverse - zumindest die, die aktuell nicht schon wieder auf den nächsten Hype mit der künstlichen Intelligenz umsattelten.

Keine klare Definition, dafür umso mehr Visionen

Das Metaversum, wie es im Deutschen korrekt heißt, unterliegt keiner eindeutigen Definition - ebenso wenig ist irgendwo festgeschrieben, was da passieren sollte und was nicht. Während sich Mark Zuckerberg dort beim Tischtennis zeigt, sehen andere Unternehmen die Stärke des Metaversums am Arbeitsplatz in Form von digitalen Meetings - und wiederum andere erhoffen sich aufregende Welten wie in einem Online-Rollenspiel.

Diese unterschiedlichen Visionen haben aber immerhin einige Kernattribute gemeinsam. So beispielsweise soll und muss das Metaversum, wie eben auch die echte Welt, rund um die Uhr laufen und darf niemals gestoppt sein. Ebenso wenig darf es eine Obergrenze für Einwohner/Avatare geben, zudem muss jede Interaktion "live" sein.

Das, was Silicon Valley als Utopie vermarkten möchte, in der echte Menschen mit ihren Avataren eine Parallelwirtschaft unterhalten, an deren Ende die Tech-Konzerne als Profiteure stehen, wurde von Stephenson in seinem Roman als Dystopie beschrieben. Auch da zeigt sich also, wie verschieden die Interpretationen eines Metaversums ausfallen können - je nachdem, wer wo in der digitalen Nahrungskette der virtuellen Parallelwelt steht.

Was könnte man im Metaverse machen?

Wie in der echten Welt, sind die Möglichkeiten schier unbegrenzt - zumal im Metaverse keine physischen Gesetze als Limitierung dienen. Mit Freunden, die eigentlich am anderen Ende der Welt wohnen, einen Spaziergang zu machen, ist ebenso möglich wie eine Verlagerung der eigenen Arbeitskraft in die virtuelle Welt. Live-Konzerte könnte man vom heimischen Sofa aus erleben, sogar einen Arzt könnte man im Metaverse theoretisch besuchen - der virtuellen Telemedizin sei Dank.

Aktuell ist aber all das Wunschdenken: Bisher sind die existenten Metaversen hauptsächlich eine Spielerei, die eher an "Second Life" als eine große Vision erinnern. Bis sich genau zeigt, was das Metaverse wirklich leisten kann und ob es überhaupt tatsächlich angenommen und genutzt werden wird, wird also noch einige Zeit vergehen.