Herr Reeh, wie haben Sie die Corona-Zeit als Inhaber von Chroma Messer erlebt?
Im ersten Moment war die Situation natürlich für uns alle ein Schock, es wäre ja auch komisch, wenn das anders gewesen wäre. Zu Beginn der Krise haben wir einen kleinen Umsatzknick erlebt, der sich aber zum Glück recht schnell stabilisiert hat. Ohne Restaurants und Kantinen und mit Homeoffice überall haben die Leute auf einmal alle Mahlzeiten zu Hause gekocht, und da merkt man dann sehr zackig, wenn man an der Hardware aufrüsten muss. Profiköche haben viele Schleifsteine gekauft, Privatkunden bessere Messer. Unsere Zahlen sind deutlich über denen des Vorjahres, Chroma Messer hat die Krise bisher gut aufgefangen.
Was genau meinen Sie, wenn Sie sagen, Sie hatten „Glück im Unglück“?
Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich Chroma Messer vor Corona gekauft habe. Die Firma ist für mich ein fast krisensicheres Standbein, das die Verluste auffängt, die durch die monatelange Schließung meiner Kochschule entstanden sind – wobei wir auch hier inzwischen mit einem umfassenden Hygienekonzept wieder hochfahren konnten. Die Umsätze haben sich in den 18 Monaten, in denen ich Chroma führe, sehr positiv entwickelt und übersteigen die Zahlen der Vorjahre. Auch hier kann ich mich also enorm glücklich schätzen. Außerdem bin ich sehr dankbar, dass mein guter und langjähriger Freund Christian Romanowski, der eigentlich in Rente gehen wollte, von seinen ehemaligen Geschäftspartnern gebeten wurde, Chroma Cnife international zu führen. In dieser Funktion ist er mein Lieferant und unterstützt mich nach Kräften in all meinen Plänen und Ideen.
Was war während Corona die größte Herausforderung, der Sie als Inhaber von Chroma Messer begegnen mussten?
Puh, da gab es viele. Ich denke, am intensivsten war ich als interner Ruhepol gefragt. In einer Zeit, wo unzählige Jobs unsicher sind und viele Menschen nicht wissen, wie es beruflich weitergehen soll, war es für mich unglaublich wichtig, meinen Mitarbeitern Rückhalt und Sicherheit zu geben. Ich habe immer gesagt: „Wenn wir auch nur einigermaßen mit Ach und Krach durch diese Zeit kommen, muss niemand Angst um seinen Job haben.“ Das wusste mein Team sehr zu schätzen.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft, wie geht es in den nächsten Wochen und Monaten mit Chroma weiter?
Ich habe viele Ideen für die kommende Zeit, im Vordergrund steht natürlich die Weiterentwicklung der populären Serien. Wie ich wieder und wieder gern sage: Es gibt immer noch ein Messer, was darauf wartet, entworfen zu werden. Die Entwicklung neuer Messer oder Serien ist immer ein zeit- und kostenintensiver Kreativprozess, in den verschiedene Menschen an ganz unterschiedlichen Stellen involviert sind. Da kommt also einiges Spannendes auf uns zu! Außerdem plane ich im Herbst den ersten hochwertigen Chroma-Katalog, und auch dem Thema Ladenbau widme ich mich in nächster Zeit sehr intensiv. Nicht zu vergessen die umfangreichen Werbekampagnen, die ab September in verschiedenen Medien erscheinen werden. Es wird mir ganz bestimmt nicht langweilig.
Wie lautet Ihr persönliches Resümee nach 18 Monaten Chroma?
So ein Geschäft zu übernehmen, ist nicht das Einfachste. Ich hatte immer sowohl privat als auch geschäftlich mit Messern zu tun, aber sich von Grund auf unternehmerisch in ein neues Business reinzufuchsen, ist durchaus anspruchsvoll. Aber man wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben, und ich denke, ich bin inzwischen sehr gut in meiner Rolle als Inhaber angekommen. Jedenfalls freue ich mich riesig auf alle Projekte, die wir in der nächsten Zeit für Chroma umsetzen werden.
Weitere Informationen unter www.chroma-messer.de