Wirtschaftsprognose: Diese Branchen könnten 2022 ein besonders starkes Wachstum verzeichnen unsplash.com
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Wirtschaftsprognose: Diese Branchen könnten 2022 ein besonders starkes Wachstum verzeichnen

Prognosen zufolge wird im Jahr 2022 bei einigen Branchen ein erhebliches Wachstum erwartet. Nachfolgend sind nur einige der Branchen aufgeführt, die in den nächsten Jahren den größten wirtschaftlichen Aufschwung erleben könnten.

Software und Technologie

Wenig überraschend sind die vielen technischen Fortschritte, die die Software- und IT-Branche immer wieder bedeutend verändern. Dazu gehören neue Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), Blockchain-Technologie, bei der ein noch stärkerer Einsatz erwartet wird, sowie Augmented Reality (AR), neben anderen wichtigen Bereichen.

Künstliche Intelligenz wird bereits in der Digitalisierung, Spracherkennung (bei Siri und Alexa), in der Medizin, der Juristik und sogar bei der Erstellung von Kunstwerken verwendet. Aufgrund ihrer vielen Vorteile soll KI in Zukunft für noch mehr Anwendungen genutzt werden und es sollen Unternehmen und Organisationen aus diversen Bereichen auf diese Technologie zurückgreifen.

Bei der Blockchain-Technologie, ein verteiltes Datenbanksystem, das sichere, fälschungssichere Transaktionen ermöglicht, ist zu erwarten, dass diese Technologie zunehmend in Branchen wie dem Finanzwesen, dem Gesundheitswesen und dem Lieferkettenmanagement eingesetzt wird.

Auch bei Augmented Reality (AR) wird weiterhin ein deutliches Wachstum erwartet. Die Technologie, die es den Nutzern ermöglicht, mit digitalen Inhalten in einer realen Umgebung zu interagieren, wird unter anderem bei Spielen, im Einzelhandel, in der Industrie und in der Werbung eingesetzt.

Außerdem soll der Bereich Home-Entertainment und der Fitnessbereich, vor allem im Bereich Home-Fitness, stark anwachsen. Die Unterhaltung zu Hause gewinnt immer mehr an Bedeutung und soll ein starkes Wachstum in der Branche bewirken. Zu Home-Entertainment gehören unter anderem auch Heim-Kino und Smart-Home-Funktionen.

Banken und Finanzen

Die Finanzindustrie ist eine der stärksten Branchen, die den Schwankungen des Weltmarktes meist am besten widerstehen kann. Der Finanzindustrie gelingt es fast immer, sich am Markt zu behaupten, und daher wird auch im Jahr 2022 erwartet, dass ein bedeutendes Wachstum eintreffen wird. Unter anderem gehört Fintech zu den Bereichen, die auch in Zukunft deutlich zunehmen sollen.

Dennoch hat sie 2022 auch mit Herausforderungen zu kämpfen. Wie PwC schreibt, wird der deutsche Finanzsektor auch in diesem Jahr ernsthaften Risiken ausgesetzt sein. Dazu gehören „strengere Kapitalvorgaben, veränderte Risikolandschaften, anhaltende Niedrigzinsen und womöglich auslaufende aufsichtsrechtliche und staatliche Hilfen zur Krisenbewältigung“, so PwC.

Finanzsektor: Digitalisierung und Arbeit im Homeoffice

Aus Kostengründen wird allerdings erwartet, dass Mitarbeitern von Banken und in anderen Bereichen im Finanzsektor in Zukunft die Möglichkeit geboten wird, zu Hause zu arbeiten. Die Branche soll sich, Prognosen zufolge, auf einen verstärkte Digitalisierung einstellen, da sie hier, im Gegensatz zu anderen Branchen, noch weit zurückliegt.

Zwar „gibt es noch keine nachhaltig digitalisierten Arbeitsplätze in Banken“, erklärt die PricewaterhouseCoopers GmbH, doch es wachse der Druck, die Digitalisierung so schnell wie möglich voranzutreiben. Dabei sollen vor allem Big Data, Cloud-Lösungen, Künstliche Intelligenz (KI) und Prozessautomatisierungen (RPA) zum Einsatz kommen, beschreibt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Situation.

Singapur: ein Beispiel einer stabilen Finanzindustrie

In Singapur hat die Finanzdienstleistungsbranche ein stabiles Wachstum verzeichnet.

Die Universität MDIS in Singapur beschreibt die Lage der Finanzdienstleistungsbranche in Singapur aufgrund der politischen Stabilität und des wirtschaftsfreundlichen Umfelds des Landes als sehr gut und erklärt, sie habe in den letzten Jahren besonders gute Entwicklungen gezeigt.

Recherchen der Universität zufolge hat der Sektor, trotz schwieriger Bedingungen, im Jahr 2020 ein durchschnittliches Wachstum von 4,7 % verzeichnet.

Schätzungen zufolge sind in der Finanzbranche mehr als 5.200 offene Stellen verfügbar, schreibt MDIS - Management and Development Institute of Singapore, wobei 96 % auf PMET-Positionen wie Risikomanagement, Compliance, Relationship Management und Finanzanalyse entfallen.

„Mit der Erteilung von Lizenzen für das digitale Bankwesen und einem robusten Immobilienmarkt soll es in diesem Sektor viele spannende Entwicklungen und Raum für Wachstum im Jahr 2022 geben“, so MDIS.
Gaming und Echtgeld-Casinos

Die neue Glücksspielregulierung, die in Deutschland im Jahr 2021 in Kraft getreten ist, soll eine einheitliche Regulierung des Online-Glückspielmarktes und vieler dazugehöriger Nischen ermöglichen, einschließlich Sportwetten und Pokerspielen.

Vor allem das Spielen in Online-Casinos soll für Kunden in Deutschland damit einfacher und sicherer werden. Auch wenn der neue Glückspielstaatsvertrag gute Absichten hat, werden Spieler seit 2021 mit einigen neuen Einschränkungen konfrontiert.

Zum Beispiel darf pro Monat nur eine bestimmte Höhe an Einzahlungen vorgenommen werden (Einsätze dürfen insgesamt nicht mehr als 1000 Euro pro Monat betragen) und es müssen für Casinos, Sportwetten und Online-Lottospiele Lizenzen der Deutschen Glückspielbehörde beantragt werden.

Bereits mehr als fünfzig Online-Plattformen haben um eine Erlaubnis für ihr Angebot von virtuellen Spielautomaten oder Online-Poker gebeten.

Die Glückspielbehörde, die für die Angelegenheiten zum Glücksspiel bundesweit verantwortlich sein wird, wird auch neue Arbeitsplätze schaffen. Es sollen etwas über 100 Stellen in den nächsten Jahren besetzt werden. Die neue Glückspielbehörde wird derzeit in Sachsen-Anhalt errichtet und bis zur Fertigstellung werden die Aufgaben noch von einzelnen Ländern übernommen.

Steuerfreies Glücksspiel in der Schweiz

In der Schweiz verzeichnet die Glücksspielbranche weiterhin gute Zahlen. Laut einer Studie von Statista hat der überwiegende Teil der Bevölkerung in der Schweiz schon einmal an einem Glücksspiel teilgenommen. Im Jahr 2020 wurde ein Bruttospielertrag von 452 Millionen Schweizer Franken allein in nicht-virtuellen Spielbanken eingenommen. Pro Jahr besuchen etwa 2,5 Millionen Menschen die Casinos in der Schweiz, so Statista.

Ein großer Anziehungspunkt der Casinos, sowohl offline als auch online, ist zum einen die gute Qualität und die Sicherheit, die die Anbieter gewähren. Zum anderen sind die Gewinne der Spiele in den meisten Fällen bis zu einer recht hohen Summe steuerfrei, was das Spielen noch lukrativer macht.

Spieler können in der Schweiz von sorgfältig geprüften Online Spielbanken mit einer seriösen Lizenz, einer umfangreichen Spielauswahl, einer Reihe von Bezahlsystemen, einem kompetenten Kundendienst, sowie einem wirklichen Echtgeld Erlebnis profitieren, erklärt Time2play und warnt auch gleichzeitig vor einigen unseriösen Anbietern, die sie auf ihrer Seite listen, um Spieler beim Glücksspiel zu schützen und den Unterhaltungswert der Casinos aufzuwerten.

Weitere Industrien, die Wachstum versprechen:

Tourismus

Es wird erwartet, dass sich die weltweite Tourismusindustrie in den nächsten Jahren langsam wieder erholt. Im Jahr 2022 sieht es so aus, als würden die Tourismuszahlen allmählich wieder zunehmen.

Laut einem Bericht von Statista soll sich der Binnentourismus in diesem Jahr wieder vollständig erholen, während der Tourismus auf internationaler Ebene bis 2022 noch nicht ganz den Punkt erreicht haben soll, den er vor einigen Jahren hatte. Statista erwartet, dass der Umsatz beim internationalen Tourismus 2022 etwa zu 75 % dem von 2019 entsprechen wird.

Doch das Wachstum hört nicht auf. In den Jahren 2022 bis 2023 soll ein Umsatzwachstum von 27,4 % zu spüren sein. Das geht aus einem Marktforschungsbericht von IBISWorld hervor.

Gesundheitswesen

Für die Gesundheitsbranche wird ein Wachstum im Bereich der Digitalisierung erwartet.

Die Digitalisierung, die das Bundesministerium für Gesundheit „E-Health“ nennt, umfasst die Verwendung von Wearables und Apps zur Auswertung der eigenen Gesundheit und auch die ärztliche Beratung über Online-Plattformen. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit könnten diese Technologien vor allem bei der Behandlung von älteren und chronisch kranken Menschen eingesetzt werden und auch um eine bessere Versorgung von schwer erreichbaren ländlichen Gebieten zu ermöglichen. Das Wachstum der Gesundheitsbranche ist außerdem auf die steigende Zahl von Menschen zurückzuführen, die älter werden und medizinische Hilfe benötigen.

Es gibt, neben den genannten Branchen, auch noch viele andere Bereiche, die ein starkes Wachstum versprechen. Für Investoren könnten sich in dieser Zeit interessante Chancen bieten, da sich viele Technologien noch in der frühen Entwicklungsphase befinden.

Es sieht also ganz so aus, als könnten wir im Jahr 2022 und darüber hinaus spannende Entwicklungen erwarten.