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Zum Weltspartag am 30. Oktober

Wie Sparer den Niedrigzinsen trotzen können

Am 30. Oktober ist Weltspartag, der zum Sparen anregen soll. Noch vor wenigen Jahren gab es für Sparer ordentlich Zinsen aufs Sparbuch oder Tagesgeld. Heute ist es nicht mehr ganz so einfach, eine sichere Rendite zu erzielen. Aber es ist möglich, Sparer müssen jedoch etwas mehr dafür tun. Der gemeinnützige Verbraucher-Ratgeber Finanztip zeigt, wie es geht.

Dank Tagesgeld nicht in den Dispo rutschen

„Wer spart, tut dies auch für schlechtere Zeiten“, sagt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von Finanztip. Sein Tipp: Verbraucher sollten sich ein finanzielles Polster anschaffen, um bei ungeplanten Ausgaben nicht zu straucheln. „Ich empfehle zwei bis drei Monatsgehälter auf ein Tagesgeldkonto zu packen, um nicht in den Dispo zu rutschen, wenn mal der Kühlschrank ausfällt oder das Auto kaputt geht“, erklärt Tenhagen. Denn die Banken verlangen trotz Niedrigzinsen für den Dispokredit noch immer saftige Zinsen, manche mehr als 10 Prozent.

Mit Festgeld für Geplantes sparen

Aber es geht nicht nur darum, für ungeplante Ausgaben gewappnet zu sein. „Viele Anschaffungen sind planbar, etwa die neue Küche“, sagt Tenhagen. „Um dafür keinen teuren Kredit aufnehmen zu müssen, empfehlen wir zwei bis drei Monatseinkommen auf einem Festgeldkonto anzulegen.“ Dort erhalten Sparer aktuell mehr als 1 Prozent, müssen dafür allerdings auch ihr Erspartes für eine bestimmte Zeit binden. Bei sicheren Banken gibt es aktuell für zwei Jahre 1,1 Prozent Zinsen, ab 3 Jahren 1,2 Prozent.

Langfristig mit Indexfonds Vermögen aufbauen

Wer Vermögen aufbauen möchte und das Geld längere Zeit nicht benötigt, kommt in der Niedrigzinsphase an Aktien nicht vorbei. „Um hier nicht auf das falsche Pferd zu setzen, sollten Sparer in Indexfonds investieren“, sagt Tenhagen. Diese Fonds enthalten Aktien von sehr vielen Unternehmen, die in einem Index gelistet sind. So droht kein Verlust, wenn es einem einzelnen Unternehmen schlecht geht. Hinzu kommt, dass Indexfonds sehr geringe Verwaltungskosten haben. „Wichtig ist, dass Anleger mindestens 10, besser 15 Jahre Zeit haben, um in Indexfonds zu investieren“, sagt Tenhagen. „Über die lange Anlagedauer können etwaige Verluste am Aktienmarkt ausgeglichen werden.“

Riestern und dabei Förderung mitnehmen

Für die Altersvorsorge können Sparer auch mit einem staatlich gefördertem Produkt wie einem Riester-Sparplan sparen. „Weil der Staat etwas dazugibt, ist eine Mindest-Rendite garantiert“, sagt Tenhagen. „Insbesondere Familien mit Kindern profitieren wegen des hohen Kinderzuschlags.“ Aber auch für Alleinverdiener mit einem Einkommen ab 40.000 Euro kann Riestern aufgrund der hohen Steuerersparnis eine lohnende Geldanlage sein. Allerdings gibt es sehr viele verschiedene Riester-Produkte. Sparer müssen sich deshalb vorab genau informieren, um ein günstiges und für sie passendes Produkt zu finden.