Peristaltische Abfüllsysteme dienen der Entnahme von Flüssiggas und sind vor allem dort wichtig, wo Anwender solche Entnahmen häufig und auch in kleinen Mengen vornehmen. Die Präzision der Systeme kann sehr hoch sein. In Laboren lassen sich sogar Mikrovolumina von 0,2 ml mit einer wiederholbaren Füllgenauigkeit um ± 0,5 % entnehmen.
Zusätzliche technische Features
Die Anlagen sind so ausgestattet, dass es während der Abfüllvorgänge nicht zu kostspieligen Überfüllungen kommt, sich kein Schaum bildet und auch Tropfen oder Verspritzen zuverlässig unterbunden werden. Weitere Funktionen sind die dynamische Neukalibrierung, auch farbige Abfülltoleranzanzeigen bringen viele der Systeme mit. Wenn es um kleine Mengen geht, bietet sich eine integrierte Wägetechnik an, die Abfüllungen im Überspiegelverfahren ermöglicht und sich mit verschiedenen Pumpensystemen betreiben lässt. Die Platzierung der Anlagen erfolgt für die schnelle Entnahme bei kurzen Leitungen grundsätzlich in Tanknähe, allerdings wahlweise im Gebäude oder auch im Außenbereich.
Die Abfüllanlagen müssen hinsichtlich ihres Aufbaus, ihrer Platzierung und ihrer Features den spezifischen Anforderungen der Anwender entsprechen. Zu diesen gehört auch die Art des abzufüllenden Fluids, so etwa dessen Viskosität, die wiederum von der Temperatur im Tank und in der Umgebung der Abfüllanlage abhängt. Solche Überlegungen können die Wahl des Aufstellungsortes beeinflussen. Das Pumpen von Flüssiggas erfolgt in der Regel mit hermetisch dichten Magnetpumpen, doch es gibt noch andere Pumpensysteme.
Peripherie der Abfüllanlagen
Die Systeme benötigen für ihre einwandfreie Funktionalität eine bestimmte Peripherie, die vor allem bei kryogenen Anwendungen vielen Anforderungen gerecht werden muss. Der Arbeitsdruck des Systems soll einstellbar sein, bei Flüssiggas soll sich dessen Qualität kontinuierlich verbessern. Beide Bedingungen lassen sich durch den Einsatz eines Phasentrenners erfüllen. Dieser ermöglicht die Einstellung von Arbeitsdrücken, verbessert die Qualität und garantiert zusätzlich einen ausreichenden Puffer an Flüssiggas. Hinzu kommen die vakuumisolierten Transferleitungen, die starr oder flexibel sein können. Sie sind die Basis einer kryogenen Infrastruktur. Doppelwandige Rohre sorgen für den sicheren Transport von kalten Flüssiggasen. Diese dürfen sich nicht übermäßig erwärmen, weil sie sonst in den gasförmigen Zustand übergehen könnten. Die Folge wäre eine Qualitätsminderung. Die Transferleitungen verbinden mehrere Komponenten des Systems miteinander, so den Tank mit der Abfüllanlage oder einer Luftzerlegungsanlage (LZA) und die Abfüllanlage mit dem Transportfahrzeug. Die vakuumisolierten Rohrleitungen verfügen über einen mehrschichtigen Strahlungsschutz. Die Kombination von Vakuumumgebung und Strahlungsschirm sorgt für die Unterbindung von Wärmeverlusten. Starre vakuumisolierte Transferleitungen sind die gängigste Variante. Vor der Montage eines Systems liegen sie als vorgefertigte Rohrstücke vor, die sich nicht biegen lassen. Das verlangt eine präzise Planung vor dem Aufbau der Anlage.