Paketdienste im Vergleich - Das gibt‘s zu wissen! Claudio Schwarz auf Unsplash
  • -
Paketdienste in Deutschland im Vergleich

Paketdienste im Vergleich - Das gibt‘s zu wissen!

Die Dichte an Paketdiensten ist groß. Als Unternehmen im E-Commerce ist man daher schnell einmal überfordert, wenn ein Dienstleister ausgewählt werden soll. An wen soll man sich wenden? Welcher Paketdienst bietet die passenden Leistungen an und ist noch dazu kostengünstig? Wir geben Ihnen eine Übersicht der gängigen Anbieter.

Deutsche Paketdienste – wer kann was?

Was der eine Dienstleister hat, fehlt wiederum dem anderen oder umgekehrt. Wie alles im Leben hat auch ein Paketdienst sowohl Vor- als auch Nachteile vorzuweisen. Um herauszufinden, welcher Dienst am besten zu Ihrem Business passt, gilt es, im Vorhinein ein paar relevante Punkte abzuklären:

• Welche Art von Produkten wird versendet?
• Sind die Pakete außergewöhnlich groß oder schwer?
• Benötigen die Produkte spezielle Sorgfältigkeit? Sind sie sehr wertvoll oder zerbrechen leicht?
• Wird eine spezielle Transportform gebraucht?
• Welche Menge an Paketen soll im Monat durchschnittlich versandt werden?
• Auf welche Kriterien legt die Kundschaft besonders viel Wert?

Sind diese Fragen geklärt, sind Sie dem Finden des passenden Paketdienst schon einen Schritt näher. Fast der gesamte Versand wird in Deutschland von den folgenden sechs Versandanbietern abgewickelt:

Paketdienste

Sechs Unternehmen teilen sich knapp das gesamte Paketvolumen Deutschlands untereinander auf. (© alaiko.com)

DHL

Der Name DHL ist auf die Anfangsbuchstaben der Nachnamen seiner US-amerikanischen Gründer Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn zurückzuführen. 1969 in San Francisco als Logistik- und Versandunternehmen gegründet, hat sich DHL mittlerweile zum größten Paketdienst Deutschlands entwickelt und zählt seit 2002 zur Deutschen Post AG. In mehr als 220 Ländern weltweit kennen und nutzen die Menschen den Anbieter, um ihre Pakete zu versenden.

Der Erfolg des Unternehmens basiert unter anderem auf seinem dichten Netz an Packstationen, Postfilialen und Paketshops. Es verfügt deutschlandweit über circa 29.000 Standorte, was sich überaus vorteilhaft auf den Komfort der Kund:innen auswirkt. Denn bis zur nächsten Abgabe- oder Abholstelle ist es nie weit. Geschäftlich können die Dienste von DHL ab 200 Sendungen im Jahr genutzt werden.

Kurz zusammengefasst bringt DHL dank seiner starken Verbreitung Vorteile für beide Seiten, Empfänger:innen wie Sender:innen. Angebotene Wunschzustellung-Services und Paketankündigungen per E-Mail bringen Flexibilität, während der Versand via GoGreen für mehr Klimafreundlichkeit sorgt. Wenn es schnell gehen soll, kann eine Express-Lieferung gewählt werden.

Hermes

Nach DHL steht Hermes mit 16.000 Paketstellen an zweiter Stelle der Paketdienste Deutschlands – zumindest was die Größe betrifft. Die Services können erst ab 300 Sendungen pro Jahr beansprucht werden. 1972 in Hamburg gegründet, fokussiert sich Hermes in mehr als 20 Ländern innerhalb der EU auf den europäischen Markt. Internationaler Versand wird unter dem Angebot Hermes BorderGuru realisiert.

Hermes bietet eine gratis Sendungsverfolgung und Transportversicherung bis 500 Euro an. Um die Chance zu erhöhen, dass jedes Paket am gewünschten Ort ankommt, verspricht der Anbieter vier Zustellversuche in Deutschland. International wird die Zustellung dreimal versucht.
Mit dem Transport zusammenhängende Emissionen können durch einen Aufpreis kompensiert werden. Allerdings ist das nur beim Versand von Möbeln und Großgeräten möglich, nicht aber bei normalen Paketen.

UPS

Der US-amerikanische Paketdienst hat sich seit seiner Gründung 1907 in Seattle weltweit einen Namen gemacht. Zunächst als American Messenger Company eingetragen, erfolgte 1919 die Umbenennung zum heutigen United Parcel Service. Heute ist er in mehr als 220 Ländern tätig und verfügt deutschlandintern über rund 5.000 Abholpunkte.

Positiv hervorzuheben sind der schnelle Versand innerhalb Europas sowie die flexiblen Zustelloptionen. Ein klimaneutraler Versand ist allerdings nur gegen einen Aufpreis möglich. Das Unternehmen ist sehr international ausgerichtet, in 8 europäischen Ländern wird auch samstags geliefert. Ebenso profitieren Empfänger:innen von Zustellbenachrichtigungen und der Option auf Expresslieferung.

DPD

Das ursprünglich 1976 als Deutscher Paketdienst gegründete Unternehmen ist heute Teil der französischen La Poste und wurde 2008 in Dynamic Parcel Distribution umbenannt. Bereits ab 120 Sendungen pro Jahr können Geschäftskund:innen die Dienste in Anspruch nehmen und Pakete mit Standard- oder Expresslieferung versenden. Europaweit wird in 37 Länder versandt, weltweit in mehr als 230 Länder.

Besonders vorteilhaft sind die günstigen Versandpreise und kurzen Paketlaufzeiten. Auch hier gibt es flexible Angebote für die verschiedensten Zusatzbedingungen. Darüber hinaus versendet DPD all seine Pakete klimaneutral und verlangt dafür keinen Aufpreis von seinen Kund:innen.

GLS

Als deutsches Unternehmen wurde German Parcel 1989 gegründet und in Zusammenhang mit der Übernahme durch die britische Royal Mail in General Logistics Systems umbenannt. Heute hat der Paketdienst seinen Hauptsitz in den Niederlanden. Deutschland verfügt über 6.000 GLS-Paketshops.

Innerhalb Deutschlands wird eine Zustellung in maximal 24 Stunden versprochen, innerhalb der EU liegt das Zeitfenster bei 24 bis 96 Stunden. Das Angebot schließt ebenso weltweiten Versand in über 160 Länder mit ein – auch Expressversand ist möglich. Geschäftskund:innen können GLS ab 250 Paketen im Jahr nutzen. Ein klimaneutraler Versand wird seit 2019 sichergestellt und eine Transportversicherung bis zu 750 Euro gewährleistet.

FedEx

Federal Express wurde 1971 in den USA gegründet. Seit 2000 trägt das Unternehmen seinen heutigen Namen FedEx Corporation und deckt mit seinen Services mehr als 220 Länder weltweit ab. Besonders stark schneidet FedEx in puncto schneller Lieferung ab – und das sowohl national als auch international. Innerhalb Deutschlands werden die Pakete bis zum nächsten Werktag zugestellt; international dauert es zwei bis vier Werktage.

In Bezug auf seinen sehr internationalen Charakter bietet FedEx Unterstützung bei Fragen zum internationalen Versand oder zur Zollabfertigung an. Bei der Klimaneutralität muss jedoch noch aufgeholt werden. Das Ziel ist es, bis 2040 weltweit klimaneutral zu sein. Aktuell gibt es kein klimafreundliches Angebot, was im Vergleich mit anderen großen Paketdiensten ein klares Minus darstellt.

Für jeden das Richtige dabei

Je nachdem welche Werte Ihr Unternehmen vertritt, ob Klimaneutralität an oberster Stelle steht oder doch der internationale Faktor nicht fehlen darf – für jedes Business gibt es in Deutschland den richtigen Paketdienst. Bei sechs großen Anbietern überzeugt bestimmt einer davon und wird Ihren Bedürfnissen gerecht. Mithilfe eines entsprechenden Kosten-Nutzen-Vergleichs wird auch Ihre Marke langfristig erfolgreich bleiben.