Gastgeschenke
Wenn Sie von einem chinesischer Geschäftspartner zum Essen eingeladen wurden, gehört ein Gastgeschenk zum guten Ton. Schnittblumen, in Deutschland eines der beliebtesten Mitbringsel, sind allerdings keine gute Idee – sie werden in China vor allem bei Todesfällen als Zeichen der Kondolenz verschenkt. Chinesen haben vielmehr ein Faible für kitschige Geschenke, Funktionalität spielt eine untergeordnete Rolle.
Wichtig ist auch die Verpackung: Symbolik spielt in China eine große Rolle. Deswegen sollten Sie Ihr Geschenk nicht in blauem oder schwarzem Papier verpacken, diese Farben stehen für Trauer. Rot, pink oder gelb signalisieren dagegen Fröhlichkeit und eignen sich viel besser für die Verpackung.
Wundern Sie sich auch nicht, wenn der Beschenkte das Geschenk zunächst beiseitelegt. Das ist kein Zeichen der Geringschätzung. In China ist es einfach üblich, Geschenke erst zu öffnen, nachdem der Gast aufgebrochen ist.
Verhalten beim Essen
Auch beim Essen selbst gibt es einiges zu beachten. Die Tischsitten der Chinesen mögen auf den Mitteleuropäer befremdlich wirken: In China sind Schmatzen, Schlürfen von Suppe (auch die Japaner schlürfen ja ihren Ramen-Suppe) und Reden mit offenem Mund keineswegs verpönt, gleiches gilt für das Rauchen während des Essens. Das heißt also, dass zu Tisch alles erlaubt ist? Nein! Nase schnäuzen zu Tisch gehört nicht zum guten Ton. Hierzu geht man auf die Toilette.
Grundsätzlich tischen Chinesen Unmengen an Speisen auf. Im „Reich der Mitte“ gilt es als Zeichen von Wohlstand, wenn Reste übrig bleiben. Das kollidiert jedoch mit dem deutschen Verständnis, den Teller immer leer zu essen. Lassen Sie daher immer einen Höflichkeitsrest auf dem Teller, wenn Sie satt sind, um den Gastgeber nicht das Gefühl zu geben, seiner Pflicht nicht nachgekommen zu sein.
Auch beim Essen selbst gibt es eine Kleinigkeit zu beachten: Wenn Sie Ihre Stäbchen ablegen möchten – etwa um etwas zu trinken – sollten Sie diese keineswegs in den Reis hineinstecken; das tut man nur bei Beerdigungen. Legen Sie stattdessen die Stäbchen neben den Teller.
Zum Abschluss wird in China traditionell Obst gereicht. Danach bricht man sofort auf. Das mag ungemütlich und befremdlich wirken, ist aber gang und gäbe. Ist man bei einem Chinesen daheim zu Gast, sollte man also nicht zu lange mit dem Aufbruch warten, denn dieser wird Sie trotz Missfallens nicht zum Gehen auffordern.
Trinken in China
Zu einem guten und reichhaltigen Geschäftsessen gehören auch Getränke. In China gibt es zum Essen selbst Grünen Tee, zu späterer Stunde werden aber auch oft Schnäpse gereicht. Wenn Sie nicht mittrinken möchten, ist es klüger, eine höfliche Ausrede vorzubringen („Ich nehme gerade Medikamente“), als einfach so abzulehnen. Zwei Vokabeln sollten Sie zum geselligen Anstoßen schon beherrschen: „Peng“ ist die Aufforderung zum Anstoßen, „Gan Bei“ die zum Trinken auf einen Zug. In diesem Sinne: Zum Wohl!
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