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  • Christian Riedel

Tipps gegen Prokrastination - Aufgeschoben und aufgehoben

Als Aufschieberitis oder Prokrastination bezeichnet man die Angewohnheit, Dinge immer wieder vor sich her zu schieben. Dies ist nicht nur unproduktiv, sondern kann sogar zu psychischen Problemen führen. Hier finden Sie wichtige Fakten und Tipps zur Aufschieberitis.

Viele Menschen neigen dazu, unliebsame Dinge immer wieder vor sich her zu schieben. Auch wenn sie wissen, dass sie beispielsweise die Steuererklärung zu einem bestimmten Termin abgeben müssen, erledigen sie diese Dinge erst auf den letzten Drücker oder überhaupt nicht.

Diese Angewohnheit heißt Prokrastination („Vertagung“, „Aufschieben“), im Volksmund auch Aufschieberitis. Rund jeder fünfte Erwachsene ist davon betroffen. Was zu Beginn als Faulheit ausgelegt werden kann, entwickelt sich im Extremfall zu einer nicht zu unterschätzenden psychischen Krankheit. Wird die Prokrastination chronisch, können sich daraus sogar Depressionen entwickeln. Kennzeichen dieser chronischen Prokrastination ist häufig ein überflüssiges, verzögerndes und teils sogar kontraproduktives Verhalten.

Wer ist von der Aufschieberitis betroffen?

Seit den 1980er Jahren beschäftigen sich immer mehr Wissenschaftler mit dem Phänomen. Dabei stellten sie fest, dass vor allem Studenten und junge Arbeitnehmer betroffen sind, die sich zum ersten Mal in ihrem Leben selber um organisatorische Dinge kümmern müssen. Ihnen fehlt oft die Erfahrung zu erkennen, in welcher Reihenfolge Aufgaben erledigt werden sollten. Daher werden die unliebsamen Aufgaben schnell nach hinten durchgereicht.

 

Hilfe gegen Prokrastination

Wenn man nicht aufpasst, entsteht ein wahrer Teufelskreis. Dabei spielen auch psychische Probleme wie Ängste, Perfektionsbestrebungen, Depressionen, Langeweile oder Versagensangst eine große Rolle. Bei einem Blick auf den Stapel schwindet die Motivation, die Aufgaben anzugehen. Und je höher der Stapel wird, desto schwieriger fällt der erste Schritt.

 

Tipps gegen Prokrastination

1. Nichts aufschieben

Der erste und wohl wichtigste Tipp gegen Prokrastination ist, nichts aufzuschieben. Denken Sie nicht darüber nach, ob eine Aufgabe unangenehm ist oder nicht, sondern machen Sie sich an die Arbeit. Wenn Sie nichts aufschieben, kann auch nichts liegen bleiben. Dann wird auch die Psyche nicht belastet.

2. Unangenehmes zuerst erledigen

Beginnen Sie den Arbeitstag mit den unangenehmen Aufgaben. Viele Menschen tendieren dazu, die angenehmen Dinge zuerst zu erledigen. Oft bleibt am Ende des Tages keine Zeit mehr übrig und die unliebsamen Aufgaben bleiben auf dem Schreibtisch liegen und lasten auf dem Gewissen. Wer die unangenehmen Dinge aber als erstes erledigt, holt sich zusätzliche Motivation für den weiteren Arbeitstag.

3. Kleine Schritte machen

Wenn sich die unangenehmen Dinge wie ein Berg vor einem auftürmen, kann man Angst bekommen, diesen Berg nicht zu schaffen, weil er einfach zu hoch ist. Hier ist es besser, wenn Sie die Aufgaben nicht als ein Berg sehen, sondern als mehrere kleine Hügel, die Sie einen nach dem anderen erklimmen.

4. Das Ziel ist das Ziel

Oft schauen wir nur auf den Weg, der vor uns liegt und verlieren dabei das Ziel aus den Augen. Hier drohen wir zu scheitern, weil uns der Weg zum Ziel zu weit erscheint. Versuchen Sie daher, immer das große Ziel vor Augen zu haben. Wenn sich dieses Ziel lohnt, ist der Weg dorthin nur halb so weit und kann uns auch keine Angst einjagen.

5. Positiv denken

Mit unserer Psyche können wir unseren Weg beeinflussen. Das gilt im positiven wie im negativen Sinn. Wenn wir uns immer wieder vor Augen führen, wie viele Stolpersteine auf unserem Weg liegen, bekommen wir Angst, überhaupt loszugehen. Wenn wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, wie unangenehm die zu erledigenden Aufgaben sind, werden wir uns auch nicht an die Arbeit machen. Stellen Sie sich stattdessen vor, wie glücklich Sie sein werden, wenn Sie diesen holprigen Weg geschafft haben. Je mehr positive Gedanken Sie sich machen, desto eher finden Sie die Motivation, den ersten Schritt zu tun.

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