Die Suche nach einem Arbeitsplatz kann schnell zu einem Fulltime-Job werden. Zumindest, wenn man bei der Jobsuche Erfolg haben will. Schließlich ist die Konkurrenz um die wenigen begehrten Arbeitsplätze groß. Was tut man also? Man besorgt sich einen Bewerbungsratgeber und lässt sich von erfolgreichen Bewerbungen inspirieren.
„Genau das ist ein Fehler“, sagt der Head Hunter Danijel Kupceric, „denn dadurch unterscheiden sich Bewerbungen kaum noch voneinander“. Die meisten Bewerber verwenden nahezu identische Textbausteine, die man nach belieben austauschen kann. Das mag zwar effizient sein, wenn es darum geht, möglichst viele Bewerbungen pro Woche zu verschicken. Erfolgreich ist eine solche Strategie aber nur in Ausnahmefällen.
Personaler haben wenig Zeit fürs Anschreiben
„Bevor man mit einem Bewerbungsanschreiben beginnt, sollte man sich einfach mal in die Situation der verantwortlichen Personaler hineinversetzen“, rät Kupceric. Auf eine Stellenausschreibung bewerben sich rund 300 bis 500 Personen. Häufig hat eine Firma aber nur einen Job ausgeschrieben. Bei dieser Bewerbungsflut kann man sich vorstellen, wie wenig Zeit ein Personaler bei der ersten Sichtung pro Bewerbung hat.
Wenn dann immer wieder die gleichen Floskeln und Phrasen wiederholen, ist das sehr ermüdend für einen Personalverantwortlichen. Ein kreatives und individuelles Anschreiben sticht da sofort positiv aus der Masse hervor. Erfolg hat nur der, der sich auch Mühe gibt, bei der Formulierung des Anschreibens. Die korrekten Formalitäten einmal vorausgesetzt. Mit einer schlampigen Bewerbungsmappe hat man ohnehin keine Chance. Eselsohren sind ein K.O.-Kriterium.
Kreative Anschreiben bleiben im Gedächtnis
Aufgrund des knappen Zeitbudgets für jede Bewerbung ist es umso wichtiger, dass man mit seiner Bewerbung auffällt. Und damit ist jetzt nicht eine farbige oder ausgefallene Schrifttype gemeint, sondern vielmehr ein kurzer, prägnanter Schreibstil. Das erhöht die Chance, dass eine Bewerbung genauer angesehen wird.
Ein Anschreiben sollte knapp sein und muss nicht alle Informationen enthalten, die für die Stellenbesetzung relevant. Dafür ist der Lebenslauf da. Da ein Personaler wenig Zeit hat, wird er viele Bewerbungen quer lesen. Ein langes Anschreiben schreckt da bereits ab. Fassen Sie sich kurz und bringen die für die Stelle relevanteste Information zu erst.
Möglicherweise liest der Personaler das Anschreiben nämlich gar nicht bis zu Ende durch. Dann hat er aber zumindest das Wichtigste über Sie erfahren. Dafür ist es allerdings wichtig, die Stellenanzeige richtig zu lesen. Schreiben Sie sich die Anforderungen heraus, die ein Unternehmen voraussetzt. Gewichten Sie die Voraussetzungen. Es gibt Kriterien, die Sie erfüllen müssen und solche die gerne gesehen sind. Und dann überlegen Sie, ob Sie diese erfüllen und wie Sie dies glaubhaft vermitteln können.
Anschreiben: Belegen Sie Ihre Aussagen
Prüfen Sie, ob Sie auch die geforderten Soft Skills mitbringen. Vermeiden Sie aber eine abstrakte Aufzählung. Wählen Sie stattdessen ein oder zwei soziale Fähigkeiten aus, die Sie besonders ausmachen und belegen diese mit einer kurzen Geschichte. Häufig liest man „ich bin teamfähig“, ohne das die Aussage überprüfbar ist.
Viel lebhafter ist es dagegen, zu schreiben, dass man in seiner Jugend Kapitän in seiner Fußballmannschaft war. Das belegt Teamfähigkeit, weil nicht jeder zum Kapitän gewählt wird. Die Aussagekraft über eine Person ist viel höher und solche Geschichten bleiben zudem im Gedächtnis haften. Genau darauf kommt es beim Anschreiben an.