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  • Jörg Birkel

Pressearbeit – Werbung für kleines Geld

Wer Produkte oder Dienstleitungen verkaufen will, muss Werbung machen. Fragt sich nur wie, wenn das Budget knapp bemessen ist. Gründungsberater empfehlen in diesen Fällen in der Regel Pressearbeit. So bringen Sie Journalisten dazu, über Sie zu schreiben.

Pressearbeit hat gleich mehrere Vorteile: Eine Erwähnung Ihres Unternehmens in einem redaktionellen Beitrag kostet in der Regel kein Geld und gleichzeitig ist die Glaubwürdigkeit der Nachricht höher, als in einer Werbeanzeige. Schließlich würde ein Redakteur das ja sonst nicht so schreiben. Und je nachdem, wie Sie ein Thema aufbereiten, greifen das gleich mehrere Medien auf.

Im Vergleich zu einer Anzeigenschaltung ist das um ein Vielfaches günstiger. Außerdem profitieren redaktionelle Beiträge davon, dass Sie eher wahrgenommen werden als eine Anzeige. Wunder dürfen Sie aber zunächst auch nicht von Ihrer Pressearbeit erwarten. Und Sie dürfen nicht glauben, dass Sie einem Journalisten Ihre Werbebotschaften so in den Block diktieren können.

Pressearbeit: Den Nachrichtenstrom kontrollieren

Um erfolgreich Pressearbeit betreiben zu können, müssen Sie zunächst verstehen, wie Journalisten arbeiten. Aus einer Vielzahl von Meldungen filtern Redakteure täglich Themenideen und planen ihre Zeitung, Nachrichtensendung oder Onlinemagazin. Aus Zeit- bzw. Platzgründen können aber nicht alle Themen berücksichtigt werden.

Entscheidend bei der Themenwahl: Ist die Geschichte für die Leser, Zuschauer oder Hörer interessant? Das sollten Sie sich also auch als erstes fragen: Habe ich überhaupt was Spannendes zu erzählen? Und wen interessiert das? Daraus ergibt sich, dass Ihre Geschichten nicht für jedes Medium geeignet sind. Und das nicht alles, was Sie an Ihrem Unternehmen toll finden, gleichzeitig auch einen Zeitungsleser interessiert.

Pressearbeit: Unterschied zwischen redaktionellen Beiträgen und Werbung

Überlegen Sie also, bevor Sie zum Telefonhörer greifen oder eine Pressemeldung schreiben, was eigentlich Ihre Nachricht ist. Was gibt es zu verkünden und ist das überhaupt eine Neuigkeit?

Typische Nachrichtenfaktoren sind zum Beispiel: Firmengründung, Mitarbeitereinstellungen, Entlassungen, Firmenjubiläen, Produktinnovationen, aber auch Prominenz, Sex oder Tragweite. Beantworten Sie für jede potentielle Nachricht die wichtigsten Fragen (wer, was, wann, wo, warum) und schrieben diese auf. Das sind die Fakten, die ein Journalist braucht, um Ihre Story beurteilen zu können.

Haben Sie dann tatsächlich eine spannende Nachricht zu verkünden, dann schreiben Sie diese auf. Und zwar in die erste Zeile Ihrer Pressemitteilung. Kommen Sie direkt auf den Punkt. Ein Journalist hat wenig Zeit und wird eine ausschweifende Pressemeldung gar nicht erst bis zum Ende lesen. Findet die Redaktion Ihrer Meldung dann auch interessant, und passt diese auch zum ausgewählten Medium, besteht eine guten Chance, dass diese auch gedruckt wird.

Pressearbeit: Pflegen Sie die Beziehungen zu Journalisten

Dennoch kommt es häufig vor, dass Ihre spannende Geschichte in der täglichen Nachrichtenflut untergeht. Dann heißt es Klinkenputzen. Rufen Sie in der Redaktion an und lassen sich den zuständigen Redakteur geben. Klären Sie, woran es gelegen hat. Ist Ihre Pressemeldung überhaupt angekommen? War Ihre Nachricht spannend genug? Oder ist einfach nur ein anderer Tag zur Veröffentlichung vorgesehen?

Vereinbaren Sie doch mal einen Redaktionsbesuch, damit Sie sich kennen lernen. Dazu sollten Sie aber gleich ein die wichtigsten Infos über sich und Ihre Produkte im Gepäck haben. Stehen Sie im Kontakt mit Journalisten, können Sie auch mal fragen, an welchen Geschichten diese interessiert sind.

Und falls Ihnen nichts Spannendes einfällt, dann müssen Sie eben Nachrichten inszenieren. Das ist der Hauptanteil der PR-Arbeit. Planen Sie für das ganze Jahr, mit welchen Aktionen Sie mediale Aufmerksamkeit erregen können. Umso kreativer Sie dabei sind, desto größer sind dabei die Chancen, wahrgenommen zu werden. Viel Erfolg dabei.

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