Statt die Lebensversicherung zu kündigen, kann man auch ein Policendarlehen aufnehmen, um die Beiträge weiterhin bezahlen zu können. Diese speziellen Darlehen werden entweder von den Versicherern oder von Policenaufkäufern angeboten. Wobei Policenaufkäufer nur vermitteln, der eigentliche Kredit wird von einer Bank gestellt.
Wie funktioniert´s?
Die Kreditsumme ist bei einer Beleihung nicht unbegrenzt. Maximal beträgt die Darlehenssumme die Höhe des aktuellen Rückkaufwerts. Diese Summe ist eben durch den Rückkaufswert gedeckt. Je nach Anbieter kann dieser Maximalbetrag auch niedriger sein. Es kann durchaus Sinn machen, diesen speziellen Kredit zu beantragen, da die Zinssätze meistens günstiger sind als bei einem normalen Privatkredit. Fragen Sie auf jeden Fall beim Versicherer sowie bei verschiedenen Policenaufkäufern nach. Denn die Konditionen können sich deutlich unterscheiden.
Paradox – oder doch nicht?
Eigentlich klingt es zunächst unlogisch: Man leiht sich sozusagen sein eigenes Geld, um für die Beiträge aufzukommen und muss dafür auch noch Zinsen bezahlen. Die Lebensversicherung zu beleihen, kann im Einzelfall aber durchaus Sinn machen.
Ein typischer Fall ist ein temporärer finanzieller Engpass. Wenn man keine Beiträge für die Lebensversicherung mehr zahlen kann und einen normalen Ratenkredit aufnehmen muss, kann man eben die Lebensversicherung beleihen, da die Konditionen meistens deutlich günstiger sind. Weiter können Sie mit dem Policendarlehen einen teureren Privatkredit auslösen. Auch wenn Sie sofort Geld brauchen, die Versicherung aber noch eine geringe Restlaufzeit (maximal vier Jahre) und daher einen hohen Rückkaufswert hat, kann diese Form der Beleihung Sinn machen.
Was gilt es zu beachten
Wichtig ist wie eigentlich bei jeder Versicherung, sich verschiedene Angebote einzuholen, da sich diese beim Versicherer und verschiedenen Policenaufkäufern deutlich unterscheiden können. Teilweise kann man auch mit dem Angebot der Versicherer bei den Policenaufkäufern bessere Angebote einholen.