Bisher mussten Frauen bei den privaten Krankenkassen deutlich mehr bezahlen als Männer. Die Gründe lagen in den unterschiedlichen Risikofaktoren der Geschlechter bei der Berechnung der Versicherungstarife, wie beispielsweise in der deutlich höheren Lebenserwartung der Frauen und den daher höheren Gesundheitskosten im Alter.
Auch eine Schwangerschaft ist für die Krankenkassen ein hoher Kostenfaktor. Daher sind die bisherigen Tarife für Frauen trotz gleicher Risikofaktoren (z.B. Alter, Rauchen, Übergewicht) höher als bei Männern. In den Augen des EuGH liegt darin aber eine Diskriminierung des weiblichen Geschlechts vor.
Auch bei der KFZ-Steuer gelten bisher unterschiedliche Tarife. Hier sind jedoch Frauen im Vorteil, da sie grundsätzlich in weniger und darüber hinaus auch in leichtere Verkehrsunfälle verwickelt sind. Auch mit diesen geschlechtsspezifischen Tarifen soll zum 21. Dezember Schluss sein. Es ist aber nicht unbedingt davon auszugehen, dass sich die KFZ-Versicherungen an dem niedrigeren Satz für die Frauen orientieren werden.
Bisherige Versicherungen unverändert
Wer bereits eine private Krankenversicherung abgeschlossen hat, braucht sich voraussichtlich keine Sorgen über einen drohenden, außerordentlichen Tarifanstieg machen. Denn bereits abgeschlossene Policen sollen ihre Gültigkeit behalten. Wer als Mann aus der gesetzlichen in die private Krankenkasse wechseln möchte, sollte sich dies also recht bald überlegen, um mögliche Mehrkosten zu sparen.
Frauen, die einen Versicherungswechsel in die private Krankenversicherung planen, sollten sich wiederum gut informieren, ob sie ab 2013 bei der Kostenberechnung ihres Versicherungstarifs möglicherweise Kosten sparen können.
Ob diese Gleichstellung der Versicherungstarife nun gerecht ist oder nicht, kann diskutiert werden. Schließlich gibt es auch unterschiedliche Tarife für Übergewichtige, Raucher oder chronisch Kranke, da diese ebenfalls höhere Kosten verursachen.