Mussten Sie auch schon einmal für ein Vorstellungsgespräch mehrere hundert Kilometer fahren und sind dann „gerädert“ und gestresst zu Ihrem Termin erschienen? Dies fällt – ebenso wie die anstrengende Rückfahrt – immer häufiger weg, seit immer mehr Personaler den Videotelefoniedienst Skype als Plattform für Bewerbungsgespräche nutzen. Die technischen Voraussetzungen – eine schnelle DSL-Leitung sowie ein Computer mit Webcam und ein Headset – sind heutzutage ohnehin fast Standard.
Neue Kommunikation, alte Kriterien
Unabhängig davon gelten aber die gleichen Kriterien wie bei einem Bewerbungsgespräch vor Ort: Der Eindruck zählt. Achten Sie also darauf, dass sich im Hintergrund nichts Verfängliches befindet, das dem Personaler missfallen könnte. Wählen Sie am besten einen neutralen Hintergrund und achten Sie auf einen gesunden Lichteinfall. Zu helles Licht lässt Sie bläulich erscheinen, künstliches Licht ist dagegen meist sehr dunkel, sodass man Ihre Mimik kaum erkennt. Eine schräg von vorne angebrachte Lichtquelle kann Ihnen dagegen Kontur verleihen.
Störendes abstellen
Sorgen Sie außerdem dafür, dass sich weder Familie noch Haustiere bemerkbar machen. Auch das Telefon sollten Sie auf stumm stellen. Ebenso unerfreulich ist, wenn jemand an der Haustür Sturm klingelt; allerdings können Sie das kaum im Vorfeld verhindern. Ansonsten gilt: Alle Email- und Chatprogramme abstellen. „Pling“-Töne stören die Kommunikation und lassen den Personaler an Ihrer Fokussiertheit zweifeln.
Zum Erscheinungsbild gehört natürlich auch ein gepflegtes Äußeres. Kleiden und stylen Sie sich daher genau so, wie Sie es auch bei einem Vor-Ort-Termin tun würden. Je nach Stellenprofil bedeutet das, im Anzug oder Kostüm vor dem heimischen Laptop zu sitzen. Auch ein Glas Wasser und Ihre Unterlagen sollten griffbereit sein.
Vorbereitung ist das A und O
Um beim Termin sicher und selbstbewusst aufzutreten, sollten Sie sich vorbereiten und nichts dem Zufall überlassen. So sind viele Menschen gehemmt, wenn sie die eigene Stimme hören. Auch das Schauen in die Webcam (und nicht auf den Bildschirm!) kann ungewohnt sein. Daher sollten Sie vor dem Termin unbedingt einen Probelauf mit Freunden machen. Hier können Sie auch sehen, wie Sie via Bildschirm rüberkommen und ggf. Ihre Haltung, Ihre Sprechgeschwindigkeit und die Lautstärke beim Reden korrigieren.
Das hört sich nach viel Arbeit und Gefahrenpotenzial an, doch letzten Endes kann ein Skype-Gespräch sogar von Vorteil sein. So können Sie beispielsweise neben der Webcam einen „Spickzettel“ mit Informationen über das Unternehmen oder Ihre Top-Argument anbringen.