Wenn Sie im Baugewerbe tätig sind, ist der Fachkräftemangel für Sie kein Thema aus der Zeitung, sondern tägliche Realität. Verzögerte Projekte, steigende Kosten und ungeduldige Auftraggeber sind Ihr Tagesgeschäft. In vielen Unternehmen dauert es Wochen, bis auf ausgeschrieben Stellen erste Bewerbungen eingehen und dann sind die Bewerber oft unqualifiziert. Wir sagen Ihnen, wie Sie kurz oder langfristig Abhilfe schaffen und Ihre Bauprojekte voranbringen.
Nutzen Sie Fachwissen aus dem EU-Ausland
Eine zunehmend relevante Möglichkeit zur schnellen Entlastung ist die Zusammenarbeit mit Fachkräften aus Osteuropa. Die Teams von dort sind für viele Bauunternehmen unverzichtbar geworden. Sie bringen Arbeitskraft und Fachwissen mit, lassen sich flexibel einsetzen und unterstützen Sie dabei, Ihre Termine trotz knapper Personaldecke einzuhalten.
Entscheidend ist, wie Sie diese Fachkräfte in Ihre bestehenden Strukturen integrieren. Unterstützen Sie sie sprachlich, strukturieren Sie die Abläufe und achten Sie auf Teamgeist. Dann entsteht aus zusätzlichem Personal ein echter Mehrwert, der den Druck von Ihren Stammteams nimmt und Ihre Projekte absichert.
Eigene Ausbildung wieder stärker in den Fokus rücken
Die Ausbildungsbereitschaft ist eine Sache, die andere ist die Bereitschaft junger Leute, wieder ins Handwerk zu gehen. Als Fachbetrieb für Bau und Handwerker sind Sie dafür verantwortlich, einen attraktiven Beruf zu vermitteln und junge Leute mit Schulabschluss auf sich aufmerksam zu machen. Lange waren Auszubildende im Handwerker und Baugewerbe fast ausschließlich männlich, auch hier können Sie nachjustieren. Setzen Sie zunehmend auf die Werbung um Frauen, denn sie sind wertvolle Kräfte und bislang sind nur 20,3 Prozent der Azubis im Handwerk weiblich.
Um ein Unternehmen langfristig stabil zu halten, reichen kurzfristige Lösungen nicht aus. Die Ausbildung Ihrer eigenen Fachkräfte ist der nachhaltigste Weg, um Personalengpässe zu vermeiden. Viele Betriebe haben den Bereich in der Vergangenheit vernachlässigt und bekommen dafür heute die Quittung. Wenn Sie junge Menschen für sich gewinnen wollen, setzen Sie auf Digitalisierung, moderne Arbeitsgeräte und eine wertschätzende Arbeitskultur. Die Generation Z achtet deutlich stärker auf Werte, Sinn und Arbeitsklima. Nur, wenn Sie hier mitspielen, gewinnen Sie die Fachkräfte von morgen für sich.
Innovation als Wettbewerbsvorteil nutzen
Der Fachkräftemangel setzt Sie unter Druck und zwingt Sie, Ihre Firmenphilosophie und Prozesse neu zu denken. Moderne Technologien können Ihnen dabei helfen, mit weniger Personal effizient zu arbeiten. Digitale Bauplanung mit BIM, automatisierte Maschinen oder nachhaltige und leicht zu verarbeitende Baustoffe sind keine Pläne der Zukunft, sondern Fortschritt, der aktuell stattfindet. Solche Lösungen erleichtern Ihnen einerseits die Arbeit selbst, machen Sie aber auch attraktiver als Arbeitgeber. Sie zeigen damit, dass Sie mit der Zeit gehen und nicht stehengeblieben sind.
Die Investition in Innovation ist ein Stück Mitarbeiterbindung für die Zukunft. Das zweite Stück ist die Bindung durch Wertschätzung und Entwicklung. Sie müssen nicht nur dafür sorgen, kurzfristig neue Mitarbeiter zu bekommen, sondern sie auch zu halten. Jede Kündigung kostet Sie Geld und führt zu Verzögerungen. Wollen Sie das verhindern, müssen Sie die Teambildung stärken.
Gehen Sie über finanzielle Anreize hinaus und bieten Sie Weiterbildungen an, kommunizieren Sie klar und zeigen Sie Anerkennung für Leistungen. Fühlen sich Ihre Mitarbeiter wertgeschätzt, bleiben sie Ihnen länger treu. Sie senken die Fluktuation und steigern Wissen und Vertrauen im Betrieb.