Trotz Trump und Brexit: Deutsche KMUs sind optimistisch
Für die Zukunft erwartet der Mittelstand eine Zunahme des Auslandsgeschäft: Zwei Drittel (67,9 Prozent) rechnen mit einer Zunahme des internationalen Geschäft, ein Drittel (33,8 Prozent) sogar mit einer deutlichen Steigerung. Dagegen erwarten nur 4,6 Prozent einen Rückgang der Auslandsaktivitäten. Aktuelle politische Entwicklungen können den Optimismus nicht bremsen: So erwarten 83,5 Prozent keine oder sogar eher positive Auswirkungen des Brexit auf ihr Geschäft. Im Hinblick auf die Präsidentschaft von Donald Trump in den USA sieht es kaum schlechter aus (76,8 Prozent).Europa und Nordamerika im Fokus
Insbesondere als Absatzmärkte sind andere Länder für den deutschen Mittelstand interessant. Fast jedes vierte Unternehmen (24,1 Prozent) vertreibt seine Produkte oder bietet Dienstleistungen in internationalen Märkten an, 21,7 Prozent haben Vertriebspartner im Ausland. Über internationale Lieferanten verfügen 19,3 Prozent. Immerhin jedes dreizehnte KMU ist auch physisch in internationalen Märkten vertreten: 7,8 Prozent unterhalten eigene Niederlassungen außerhalb Deutschlands. Vor allem Europa ist für deutsche KMUs ein wesentlicher Markt: 40,0 Prozent von ihnen sind auf dem eigenen Kontinent tätig. Jeder achte Mittelständler (12,5 Prozent) ist in Nordamerika aktiv, immerhin 4,2 Prozent sogar weltweit.
Für die Unternehmen, die bereits international aktiv sind, ist das Auslandsgeschäft eine entscheidende Säule ihres Erfolgs: Für mehr als die Hälfte (60,7 Prozent) ist es sehr wichtig. Jedes sechste Unternehmen (18,1 Prozent) könnte ohne internationales Engagement nicht überleben. Dagegen gab nur jedes zehnte KMU (9,7 Prozent) an, dass das Auslandsgeschäft für seinen Geschäftserfolg nicht wichtig ist. Immerhin jedes fünfte mittelständische Unternehmen (21,9 Prozent) macht der Umfrage zufolge mehr als die Hälfte seines Umsatzes im Ausland.
Hindernis Geldtransfer
Größtes Hindernis für Geschäftsaktivitäten im Ausland ist den Entscheidern zufolge die Bürokratie: Diese sehen 52,6 Prozent als wesentliches Hindernis an. Aber auch der internationale Geldtransfer stellt Mittelständler oft vor Herausforderungen: Für gut jeden Sechsten (18,1 Prozent) ist er eine große Hürde. Das ist kein geringes Problem, schließlich überweisen zwei von fünf international tätige Unternehmen (40,1 Prozent) mindestens einmal in der Woche Geld außerhalb der Eurozone.