Mehr Risiko, mehr Rendite – die britische Lebensversicherung istockphoto.com/Pinopic
  • Christian Riedel

Mehr Risiko, mehr Rendite – die britische Lebensversicherung

Neben der fondsgebundenen Lebensversicherung oder der Risikolebensversicherung haben Anleger in Deutschland seit den 90er Jahren auch die Möglichkeit, ihr Geld in eine britische Lebensversicherung zu investieren. Hier erfahren Sie alles über die etwas riskantere Anlageform.

Die britische Lebensversicherung ist im Vergleich zu den bekannten Anlageformen in Deutschland deutlich riskanter. Der Grund liegt in der deutlich höheren Aktienquote. In Deutschland dürfen die Versicherer maximal 35 Prozent des Kapitals in Aktien anlegen. Branchenüblich sind sogar nur rund 10 Prozent. Im Gegensatz dazu gibt es bei der britischen Lebensversicherung keine dahingehenden Einschränkungen.

Die Folgen dürften klar sein. Durch den höheren Aktienanteil ist die Chance gesteigert, eine höhere Rendite einzufahren. Dies ist den Anbietern in den letzten Jahren auch gelungen. Allerdings ist auch das Risiko für den Anleger erhöht, da die britische Lebensversicherung keinen Garantiezins hat. Gleichzeitig ist die Rendite stark vom Aktienmarkt abhängig. Weiterhin besteht keine Absicherung durch den deutschen Sicherungsfonds. Man kann diese Versicherung also eher mit einer fondsgebundenen Lebensversicherung als mit einer klassischen Kapital-Lebensversicherung vergleichen.

Was Anleger beachten müssen

Im Vergleich zu deutschen Anbietern, unterliegt die britische Lebensversicherung auch britischem Recht. Dies ist besonders im Fall einer Insolvenz relevant, da hier nicht der deutsche Sicherungsfonds aufkommt, sondern der britische Entschädigungsfonds FSCS (Financial Services Compensation Scheme). Im Falle einer Insolvenz ersetzt der FSCS maximal 2.000 Pfund des aktuellen Werts der Police komplett. Der Rest ist nur bis maximal 90 Prozent abgesichert.

Zudem kann es problematisch werden, wenn die Police zwischen einem britischen Anbieter und einem deutschen Anleger geschlossen wird. Hier haftet der FSCS nicht zwangsläufig. Bevor Sie den Vertrag abschließen, müssen Sie sich über diesen Punkt in jedem Fall genau erkundigen und sich absichern. Ohne Absicherung durch den FSCS, dürfte das Risiko der britischen Lebensversicherung zu hoch sein.