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  • Jörg Birkel

Hochschulabsolventen ist Privates wichtiger als Karriere

Das klingt fast nach einem kollektiven Sinneswandel: Den meisten Jung-Akademikern ist einer Studie zufolge das Privatleben und eine gesunde Work-Life-Balance wichtiger als die Karriere.

Ein steile Karriere ist für Hochschulabsolventen nicht mehr das wichtigste Motiv. Laut einer Absolventenstudie der Agentur Kienbaum Communications achten 50 Prozent der Absolventen bei der Jobwahl auf eine ausgeglichene Work-Live-Balance und eine kollegiale Atmosphäre im Büro.

Und auch das Privatleben schätzt die Mehrheit der Jung-Akademiker mittlerweile höher ein als die berufliche Karriere. Für über 70 Prozent von ihnen stehen Familie und Freunde auf Platz 1 im Leben. Die mit Abstand zweit wichtigsten Ziele und Werte stellt die eigene Selbstverwirklichung dar (48 Prozent). Erst auf Platz drei kommen Erfolg und Karriere (43 Prozent).

Entsprechend dieser Tendenz nehmen materielle Werte keine hervorgehobene Position mehr ein. Das persönliche Glück und ein harmonisches Privatleben sind wichtiger als Reichtum und Konsum.

Dieser Sinneswandel scheint im gesellschaftlichen Trend zu liegen. Eine Rückbesinnung auf Familie und mehr Freizeit und Privatleben statt bedingungsloser Karriere sind derzeit auch in der breiten Bevölkerung zu beobachten.

Vielleicht ist das eine Reaktion auf den zunehmenden Stress durch lange Arbeitszeiten und unsichere Arbeitsverhältnisse. Einen Job kann man verlieren oder wechseln, Familie bleibt ein Leben lang.