Gemischte Absicherungsbereitschaft trotz Angst vor Berufsunfähigkeit Thinkstockphotos.de
  • Jörg Birkel

Gemischte Absicherungsbereitschaft trotz Angst vor Berufsunfähigkeit

Laut einer repräsentativen Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstitutes MRKT haben 81 Prozent der Berufstätigen Sorge, wegen psychischer Erkrankungen frühzeitig aus dem Job auszuscheiden. Aber auch die Angst vor Unfällen, Schlaganfall, Rückenbeschwerden oder Krebs ist groß.

Dennoch sind die meisten Berufstätigen nicht bereit, sich gegen alle genannten Risiken bzw. Ängste abzusichern. Lediglich gegen Unfälle sind 62 Prozent der Befragten bereit, eine Versicherung abzuschließen. Und das, obwohl ihnen durchaus bewusst ist, dass Krankheiten und Unfälle die eigene Existenz bedrohen könnten.

Die Angst vor einer Berufsunfähigkeit und dem damit verbundenen Einkommensverlust ist durchaus begründet. Wird man tatsächlich erwerbsunfähig, kommt es in vielen Fällen auch zu eine sozialen Abstieg. In diesem Fall ist man auf eine zusätzliche Versicherung abgewiesen, wenn man nicht in die Sozialhilfe bzw. auf Hartz IV abrutschen möchte.

Was scheinbar aber immer noch vielen Menschen in Deutschland nicht bewusst ist, ist der Umstand, dass eine Unfallversicherung tatsächlich nur die Risiken eines Unfalles absichert. Die häufigsten Berufsunfähigkeitsgründe sind aber psychische Erkrankungen und Rückenbeschwerden. Wer sich und seine Familie dagegen ausreichend absichern will, braucht also eher eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Aber auch hier sollte man genau vergleichen, welche Versicherungsleistungen im Falle einer Berufsunfähigkeit tatsächlich fällig werden. Zudem muss man unterscheiden, ob man bereits eine Zusatzrente erhält, wenn man in seinem erlernten Beruf nicht mehr arbeiten kann oder erst, wenn man überhaupt nicht mehr arbeitsfähig ist. In diesem Punkt besteht durchaus Beratungsbedarf, wie die Umfrage ebenfalls ergeben hat.

Befragt wurden 600 Berufstätige im Alter von 20 bis 50 Jahren.